Die 2. Woche in den USA

Am Montag, dem 09.09.96 ging die Reise mit einem Zwischenstopp beim "Mexican Hat" weiter Richtung Moab. Für einen Super-Sonnenuntergang am "Delicate Arch" im Arches Nationalpark nahmen wir einen anstrengenden Aufstieg in Kauf. Nachdem die Sonne hinter den Bergen verschwunden war, machten wir uns auf den Heimweg. Am nächsten Tag schliefen wir aus und marschierten zum Landscape Arch, einer Bogenbrücke aus Sandstein, die an einer Stelle nur noch ca. 2 m dick ist.Den Nachmittag verbrachten wir mit Faulenzen.

Nach einer zweiten Nacht in Moab verließen wir dieses auf outdoor getrimmte Städtchen und begaben uns in Richtung Bryce Canyon, der eigentlich kein Canyon im üblichen Sinn ist, sondern eine Abbruchkante.
Um die Mittagszeit machten wir einen Halt im Capitol Reef Nationalpark. Nachdem wir uns durch die Escalante Berge, eine sehr kurvige Angelegenheit, "gequält" hatten, erreichten wir den Bryce Canyon. Aufgrund der Höhe - zwischen 2.500 m und 2.900 m - war uns eine Übernachtung im Zelt zu kalt. Deshalb entschlossen wir uns, die Nacht im Motel zu verbringen. Leider waren fast alle Übernachtungsmöglichkeiten belegt, was uns dazu veranlaßte, in einer "Cabin" an der Abzweigung zum Bryce Canyon zu übernachten.Diese Cabin kann man nur mit viel "Miller Genuine Draft" (einem trinkbaren Bier) und Phantasie als urig bezeichnen. Auch das in der Cabin vorhandene Bett wirkte nicht sehr einladend, sodaß sowohl Dirk als auch ich es vorzogen, den Schlafsack auf dem Bett auszulegen und darin zu schlafen.
Die Dusche machte mit dem Grünspan genau den gleichen Eindruck wie das Bett. => Verzicht auf einen Besuch des Bades einschließlich der Toilette.

Nach einer Tasse Kaffee als Frühstück besichtigten wir vor der Weiterreise zum Zion Nationalpark noch die Natural Bridge und den Rainbow Point im Bryce Canyon. Aufgrund der kurzen Fahrt, erreichten wir gegen Mittag bereits den Zion Nationalpark und suchten uns eine Übernachtung in dem am südlichen Ausgang gelegenen Ort Springdale. Nach dem obligatorischen Besuch des Visitor Centers ließen wir uns das Mittagessen im Tal des Nationalparks schmecken. Gut gestärkt wanderten wir zu den Emerald Pools, da es für eine Tour zum "Angels Landing" bereits zu spät war. Der Anstieg zum Angels Landing ist etwas für konditionsstarke und schwindelfreie Gebirgswanderer, da er teilweise sehr steil und schmal ist.


Einer der Höhepunkte der Reise stand am Freitag, dem 13.09.96, auf dem Programm:

Als ausgefallene Übernachtungsmöglichkeit haben wir uns das Hotel "Luxor" - einer Pyramide nachempfunden - ausgesucht. Nachmittags ließen wir uns es am hoteleigenen Pool gutgehen. Abends bummelten wir durch verschiedene Hotels - z.B. MGM Grand oder Caesar's Palace - wobei natürlich auch das Spielglück an den verschiedenen Automaten und Spieltischen ausprobiert wurde.

Andertags stand uns die längste Etappe unserer Tour bevor, und zwar von Las Vegas durch das Death Valley nach Bishop an den Osthängen der Sierra Nevada. Trotz der großen Hitze unterbrachen wir unsere Reise am Zabriskie und Badwater Point, dem tiefsten Punkt der USA mit 82 m unter dem Meeresspiegel. Unser Mittagessen kauften wir in dem einzigen Geschäft im Death Valley - Furnace Creek. Nach dem Besuch des Visitor Centers machten wir uns an den langen Aufstieg aus dem Tal. Aufgrund der Steilheit der Straße befindet sich etwa alle Meile ein Vorratsbehälter für Kühlerwasser. Ebenso empfahl ein Hinweisschild an der Straße, die Klimaanlage auszuschalten, damit die der Wagen nicht überhitzt.

Nach einer etwas kühlen Nacht im Zelt in Bishop starteten wir in Richtung Mono Lake, der seit etwa 1947 um gute 15 Meter gefallen ist. Durch die Absenkung des Wasserspiegels traten eigenartige Gebilde hervor, die nach dem Auftauchen aus dem See, nicht mehr wachsen, sondern durch die Erosion kleiner werden.
Frisch gestärkt fuhren wir weiter Richtung Yosemite Park; der einzige Zugang von der Ostseite führt über den Tioga Paß - nur im Sommer befahrbar. Die Übernachtung, egal ob Hotel oder Campingplatz, sollte von Deutschland aus vorgbucht werden, da der Park nicht nur bei den ausländischen Besuchern, sondern auch bei den Einheimischen - insbesondere den Bewohnern von San Francisco - sehr beliebt ist. Für den Aufenthalt im Park sind mindestens 2 Nächte zu veranschlagen, da man sonst nicht den richtigen Eindruck von dem Park bekommt. Falls man, wie wir, eine Wanderung in die Berge plant, gehört natürlich auch das richtige Schuhwerk dazu. Für die Kleidung gilt zu bedenken, daß es morgens recht kühl ist, aber im Laufe des Tages doch recht warm werden kann, sodaß es empfehlenswert ist, gleich zu Beginn eine kurze Hose und ein T-Shirt anzuziehen. Für die ersten Stunden ist ein Hemd oder ein Pullover gerade richtig.
Beim Einchecken gibt es auch gleich die Verhaltensregeln für den Aufenthalt auf dem Campingplatz. Das oberste Gebot ist

Hat nämlich ein Bär erstmal menschliche Nahrung gefressen, kommt er immer wieder und wird auch für Menschen gefährlich.
Am ersten Abend grillten wir unsere Steaks und machten anschließend ein größeres Feuer, da es abends empfindlich kalt wurde.Gegen 21.00 Uhr krochen wir in die Schlafsäcke. Wir unterhielten uns noch etwas, als plötzlich in der Nähe ein großes Geschrei gab und Topfdeckel geschlagen wurden. Damit war es mit der Nachtruhe bei Dirk vorbei. Er schlief diese Nacht ziemlich schlecht. Am nächsten Morgen erfuhren wir, daß dieser Krach veranstaltet wurde, um Bären zu vertreiben.
Gegen 9.30 Uhr machten wir uns auf den Weg zu den Vernal Falls, die wir auf einem ziemlich steilen Weg auch nach ca. 2 Stunden erreichten. Das letzte Stück des Weges führte über Treppenstufen, die ungleichmäßig und somit schwierig zu laufen waren. Außerdem war dieses Wegstück auch noch so in den Fels gehauen, daß es mit Gitterdraht gesichert werden mußte.
Nach einer längeren Erholphase gingen wir das zweite Steilstück zu den Nevada Falls an.